Koh Phangan

CIMG1142Die Busfahrt ist dermaßen durchorganisiert, sowas hab ich bisher in Asien noch nicht erlebt. CIMG1147Leider ist der Bus so runtergekühlt, dass wir, als wir nach 12 Stunden in Surat Thani ankommen, halb erfroren sind. Nach einem Frühstück und einiger Wartezeit besteigen wir ein Boot, das uns bei strahlendem Sonnenschein mit einem Zwischenstopp in Koh Samui nach Koh Phangan bringt. Leider mache ich auf dem Boot eine blöde Bewegung, bei der mir ein furchtbarer Schmerz ins rechte Knie fährt.

CIMG1148In Thong Sala angekommen fahren wir mit Viky aus Kasachstan und Hasli aus Singapur nach Haad Yao, wo wir uns kleine Bungalows nehmen und am Strand unter Palmen abhängen. Unsere Vermieter bieten uns anstatt eines Welcomedrinks einen Joint an, was wir allesamt ablehnen. Die Vermieter lassen es sich allerdings schmecken… Die anderen fahren abends zum Half Moon Festival zum Haad Rin Beach, ich bleibe aufgrund meiner Knieschmerzen zu Hause. Nach der beschissenen Nacht in Bangkok und der nächtlichen Fahrt im rollenden Kühlschrank lockt mich die Aussicht auf eine durchfeierte Nacht mit einem Haufen bestenfalls betrunkener Mittzwanziger wenig. Statt dessen gehe ich früh ins Bett und fahre am nächsten Morgen mit schmerzendem Knie zurück nach Thong Sala, um mit dem Schnellboot nach Koh Samui in eine Klinik zu fahren.

CIMG1149In Koh Samui lasse ich mich in einer sehr modernen Klinik untersuchen, der Arzt stellt fest, dass meinCIMG1151 Innenband stark gedehnt ist und meint, das geht von allein weg. Die Diagnose kostet mich 12 € – mehr ist sie allerdings auch nicht wert, was sich mehrere Monate später in Deutschland herausstellt. Tatsächlich ist der Innenmeniskus gerissen, was mich dann auch die restlichen ca. 3 Monate in Asien beeinträchtigt. Zurück auf Koh Phangan ziehe ich am nächsten Tag um zu meinem nächsten Strand: dem Haad Salat Beach, wo ich einen ganz zauberhaften kleinen Bungalow beziehe. Die Aussicht ist wunderschön, allerdings kann ich auch hier nicht baden, weil es massig scharfkantigen Korallen- und Muschelschrott gibt.

CIMG1157Deshalb leihe ich mir eine 125er und erkunde die Insel. Wo ich schon nicht auf der Party war, will ich CIMG1159zumindest den Strand in Haad Rin anschauen und so mache ich mich auf den Weg in den Osten der Insel. Die Straße dorthin ist abenteuerlich, irgendwann geht es so steil bergab und auf der gegenüberliegenden Seite wieder rauf, dass ich mich nicht traue und einige Minuten stehenbleibe. Nachdem ein Einheimischer an mir vorbeibraust, fasse ich Mut und gebe Gas. Drüben angekommen bin ich stolz wie Oskar! Haad Rin reißt mich dann allerdings nicht vom Hocker und so fahre ich weiter, bis ich ein schönes Fleckchen find: Ao Thong Nai Pan Yai. Hier will ich hin.

CIMG1162Am nächsten Morgen setze ich meinen Plan in die Tat um, und zwar mit Sarah aus Stuttgart. In CIMG1163Thong Sala treffen wir Carlijn und Kim, die ich in Nepal beim Bungyspringen kennen gelernt hatte. Die Welt ist klein! Zu viert fahren wir auf der Ladefläche eines Pickups an unseren neuen Strand, an dem ich gestern schon einen Bungalow reserviert habe. Sarah und ich beziehen unsere Hütte im White Sands, das ganz am Ende des Strandes auf einem Hügel gelegen ist und wo wir beim Duschen auf’s Meer schauen können.

CIMG1174Die Tage in Thong Nai Pan verbringe ich überwiegend im Schatten, da ich mir beim Mopedfahren CIMG1170dermaßen die Haut verbrannt habe, dass ich sofort, wenn ich in die Sonne gehe, Blasen auf Händen, Armen und Schultern bekomme. An meinem 35. Geburtstag bekomme ich von Sarah ein Geschenk: Zahnseide! Ich hatte ihr erzählt, dass ich meine nach dem Duschzeug-Debakel in Bangkok wegwerfen musste. Das war eines der witzigsten Geburtstagsgeschenke, die ich je bekommen habe ;o) Abends gehen wir lecker Essen – ich gönne mir ein Thunfischsteak – und feiern mit den Holländerinnen in deren Bungalowanlage. Ich bekomme sogar einen Geburtstagskuchen, der mit M&Ms uns Schokoladensauce dekoriert ist. Es sind Kerzen darauf und mein Name und mein Alter stehen auf kleinen Papierfähnchen, die auf Zahnstocher geklebt sind und die wiederum stecken in Butterstücken, die rings um den Kuchen verteilt sind – sehr originell! Obwohl das ein sehr lustiger Abend ist, vermisse ich doch meine Freunde von zu Hause sehr!

Da Sarah nach Koh Samui will um Freunde zu treffen, mache ich mich wieder auf den Rückweg nach Bangkok. Mit Boot und Bus geht es zurück in Thailands Hauptstadt, wo ich für den nächsten Abend einen Rückflug nach Kalkutta buche.